Der Totengräbersohn ist eine relativ neue 4-teilige mittelalterliche Fantasy-Saga vom deutschen Autor Sam Feuerbach. Vor kurzem ist der dritte Teil erschienen.
Um was geht’s in Der Totengräbersohn?
Farin ist der Sohn des Totengräbers in dem kleinen Dorf Haufen und damit am unteren Ende der gesellschaftlichen Nahrungskette. Haufen ist ein typisches kleines Dorf, wie man es sich vorstellt. Es gibt einen Priester, einen Dorfschulzen (so etwas wie der Bürgermeister), einen Schmied, eine Schenke und so weiter. Farin und sein Vater werden natürlich auch entsprechend behandelt, niemand kann den Totengräber und seinen Sohn leiden und sie werden nahezu verachtet. Selbst in der Schenke gibt es einen „Totengräber“-Tisch, weit weg von den anderen in einer Ecke, wo sie niemanden stören.
Trotz seines schwierigen Standes verrichtet Farin Tag für Tag seine Arbeit und bestattet zusammen mit seinem Vater die Toten. Farins Vater ist dem Alkohol nicht abgeneigt und behandelt seinen Sohn auch nicht besonders väterlich.
Das seltsame Amulett
So geht es Tag für Tag, bis plötzlich die Dorfhexe verstirbt. Wie üblich kümmert sich Farin um die Arbeiten, die am Vorabend der Beerdigung, anfallen: Waschen, neu einkleiden, vorbereiten. Farin entdeckt an der Toten ein Amulett, irgendetwas in ihm, sagt ihm, dass er es lieber an sich nehmen sollte, sei es auch nur, um seinen Vater davon abzuhalten, es einzustecken.
So geschehen einige Dinge, die Farin schließlich dazu bringen, das Amulett ins Feuer zu werfen, da er dieses mit den negativen Geschehnissen in Verbindung bringt. Ab hier nimmt das Abenteuer seinen Lauf.
Der Dämon
Was Farin nicht wusste: das Amulett ist so etwas wie ein Gefängnis für einen Dämon, der fortan in der Seele seines Befreiers wohnt – in Farin. Dieser gibt sich Farin rasch zu erkennen und er kommt relativ schnell damit klar, einen schmarotzenden Dämon in sich zu tragen. Ekel, wie Farin ihn bald nennt, erfreut sich an Tod, Blut und Gemetzel und bettelt Farin immer wieder regelrecht an, ein Stück Kontrolle über seinen Geist zu erhalten, damit er sich ausleben kann. Im Laufe der Geschichte muss Farin dies immer wieder tun, und erhält dadurch die Kräfte des Dämons, verschärfte Sinne, übernatürliche Stärke oder Schnelligkeit. Nur so kann sich Farin aus vielen brenzligen Situationen retten. Nach und nach entsteht fast so etwas wie eine Freundschaft zwischen den beiden, sie respektieren sich gegenseitig.
Die Rettung der Welt
Wie es eine gute Story verlangt, kommt Farin dahinter, dass die Welt von einem großen Übel heimgesucht wird. Ein zweiter Dämon versucht die Welt ins Chaos zu stürzen. Farin entschließt sich dazu, unter anderem mit Ekels Hilfe, sich diesem entgegen zu stellen. Auf seiner Reise trifft er sowohl viele neue Freunde als auch Feinde.
Die Charaktere
Wie es in einem guten Fantasybuch sein muss, gibt es auch in Der Totengräbersohn viele interessante und vor allem sympathische Charaktere, einige wenige vorgestellt:
Farin: Der Sohn des Totengräbers, am unteren Ende der Nahrungskette, mausert er sich zum Helden der Geschichte. Durch und durch gut, will er immer nur das Beste für alle und stellt sein eigenes Wohl hinten an. Er sieht zuerst das Gute in Menschen. Manchmal ist er vielleicht sogar etwas naiv.
Ekel: Ein Dämon, der in Farin „wohnt“. Durch spitze Kommentare, macht er sich beim Leser beliebt. Seine Motive sind nie ganz klar.
Der böse Dämon: Wirklich viel ist über den Dämon nicht bekannt, sein Name: der Unaussprechliche. Ekel lässt ab und an raus, wie böse und durchtrieben der Dämon ist und er die Welt ins Unheil stürzen wird.
Ritter Emicho: Ein zäher und strenger Ritter. Ihm liegt das Wohl seiner Untertanen mehr am Herzen als sein eigenes. Er nimmt Farin unter seine Fittiche und ernennt ihn sogar zu seinem Knappen, da er in ihm etwas Großes sieht.
Der Fremde: Eine Assassine im Auftrag des bösen Dämons und einer seiner Vertrauten. Ein weiterer Gegenspieler.
Der Kult der Nekorer: Eine Gruppe fanatischer Anhänger des bösen Dämons.
Aross: Ein Waisenmädchen aus einer großen Stadt, Erwachsenen traut sie nicht und ist immer auf der Hut. Sie entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einem zweiten Hauptcharakter, deren Geschichte wir folgen und wie erwartet, treffen sich die beiden Geschichten schließlich.
Die Sprache
Der Totengräbersohn liest sich durchweg flüssig. Der Stil ist relativ einfach gehalten. Wie schon in der Krosann-Saga, auch von Sam Feuerbach, ist die Sprache trotz Fantasy-Mittelalter relativ modern. Ich persönlich musste mich nach vielen Fantasy-Schmökern auch erst daran gewöhnen, sobald das geschehen ist, macht es aber unglaublich viel Spaß die Sam-Feuerbach-Bücher zu lesen.
Fazit zu Der Totengräbersohn
Ich bin gerade am Ende des dritten Teils von Der Totengräbersohn und kann jetzt schon nicht mehr auf Nummer 4 warten. Die Geschichte rund um Farin bleibt fesselnd und spannend – dabei nachvollziehbar und logisch. Stellenweise ist das Erzählte auch recht grausam und düster, aber immer in einem noch angenehmen Maß. Ich mag vor allem die fies-sarkastischen Kommentare von Ekel, wenn Farin sich z.B. etwas dumm-lustig angestellt hat, mit seiner Liebe aus dem Dorf zu reden. Die Bewertungen auf Amazon sprechen natürlich auch Bände. Ich freue mich auf Teil 4.